Am ersten Advent im letzten Jahr haben unsere Schützinnen und Schützen das dritte Mal in Folge den Mannschaftstitel „Stadtmeister der Stadt Rheda-Wiedenbrück“ im Luftgewehrschießen gewonnen.
Auf unserem Winterball im Januar dann die Überraschung für die erfolgreichen Schützen: Der Vorstand der Bauernschützen hat es sich nicht nehmen lassen, die erfolgreichen Teilnehmer würdig zu belohnen. Für einen Tag sollte es zum Olympiastützpunkt NRW/Westfalen im Hochsauerland zu einem internen Wettkampf in der Disziplin „Biathlon“ gehen. Hier wurden bereits Weltmeister und Olympiasieger entdeckt und geformt – unter anderem Maren Hammerschmidt und Nadine Horchler, um nur zwei zu nennen. Die Freude unter den Schützen war groß und die Spannung auf das Event stieg, je näher es rückte.
Am Samstag vergangener Woche war es dann so weit: Punkt 12 Uhr Abfahrt für die 16 Teilnehmer und eine Begleitperson von Pohlmanns Hof, an der Heimatbrauerei „Hohenfelde“ vorbei, in Richtung Neuastenberg zum SCNL 1908 e.V. Angekommen im Regen, der noch 10 Minuten anhielt, ehe die Sonne sich zeigte. Die Stimmung bei den Teilnehmern hätte nicht besser sein können. Empfangen vom Veranstaltungsleiter Thomas – ehemaliger Juniorenweltmeister – und den Schießlehrerinnen Ute und Michaela, sowie Schießlehrer Andre. Mit Musik ging es in die Wettkampfarena mit Laufstrecke und Schießstand. Nach einer perfekten Einweisung durch Thomas wurden die Mannschaften eingeteilt und die ersten Teilnehmer durften an die Biathlon-Gewehre.
Bei drei Ständen stand jedem Schützen ein Schießlehrer beiseite. Bei den Schützen waren die Schießlehrer fast arbeitslos, jedoch durften, aus Sicherheitsgründen, nur die Schießlehrer die Magazine austauschen bzw. Nachlader einlegen. Nachdem alle Schützinnen und Schützen der Stadtmeistermannschaft, einschließlich der Begleitperson – unserem zweiten Vorsitzenden Ralf Merschmann – die ersten Serien geschossen hatten, ging es ins Warm Up.
Hier hieß es: Fünf Schuss liegend aufgelegt, Magazinwechsel durch den Schießlehrer und dann fünf Schuss liegend Freihand. Lediglich zwei Schützen hatten weniger als neun Treffer, aber es gab auch zwei Schützen mit der maximalen Trefferquote von zehn Tellern. Lothar Bänisch klappte als erstes alle 10 Teller hoch, aber kurz vor Schluss folgte ihm Sebastian Schlottmann ebenfalls mit 10 Tellern ins Finale. Im Finale ging es auf Zeit. Fünf Treffer mussten her und wer als erstes wieder hinter der Matte stand, hatte gewonnen. Für das Finale waren keine Nachlader notwendig. Beide Schützen hatten den ersten Schuss bereits nach acht Sekunden abgegeben und schon nach 16 Sekunden hatten beide Schützen alle Treffer gesetzt. Es war ein Kopf an Kopf Rennen, bei dem sich der fast 20 Jahre jüngere Sebastian Schlottmann auf seinem Geburtstag gegen Lothar Bänisch um 1/10 Sekunde durchsetzte. Hier sehr ihr das Video von diesem Finale:
16 Sekunden, da haben soger die meisten Biathleten ein Nachsehen. Allerdings muss man hier natürlich fairerweise sagen, dass diese auch erst in die Langlaufloipe müssen und dann Freihand schießen müssen.
Anschließend folgte der Mannschaftswettkampf, einschließlich drei Runden Rollerrennen und insgesamt zwei Schießeinlagen mit je fünf Schuss pro Schütze. Die Mannschaften sind mit den folgenden Personen an den Start gegangen:
Jetzt wurde es also ernst: Mit drei Rollern ging es an den Start. Die Startläufer Bernd (Pink), Ralf (Blau) und Lennart (Gelb) fuhren eine Runde von ca. 120m mit dem Roller, dann ab ans Gewehr. Mit einem Nachlader ging Lennart als erstes wieder in die Loipe und bis zur dritten Runde waren alle Teams immer wieder in Positionswechsel, bis dann das das pinke Team einmal in die Strafrunde ging und abreißen lassen musste. Aber es kam noch der Youngstar Louis Kröger als Schlussläufer für Pink. Er war schnellster Schütze und in der Loipe holte er nochmal auf. Es reichte aber nicht mehr, um nochmal angreifen zu können. An der Spitze des Feldes ging es Kopf an Kopf zu: Die Schlussläufer waren Sebastian (Blau) und Lennart (Gelb). Nur wenige Meter war Lennart hinter Sebastian bei der Übernahme. Reifen an Reifen in der Loipe und Sebastian lag etwa zwei Sekunden vor Lennart auf der Matte, hatte er doch den kürzeren Anfahrtsweg. Wer geht als Erster wieder in die Loipe? Es war eine wahnsinnige Spannung und super Stimmung. Alle Teams feuerten ihre Schlussläufer lautstark an. Sebastian stand auf und fuhr los, Lennart nur minimal später, was fast noch zu einem Zusammenstoß geführt hätte. Lennart musste der Fairness halber etwas zurückziehen. War dieser Rückstand nochmal wieder rauszuholen? In der letzten Kurve vor dem Ziel war Lennart auf Höhe des Hinterrades von Sebastian, doch es führte kein Weg mehr an Team Blau vorbei und Team Gelb musste sich um eine Rollerlänge geschlagen geben. Fair gratulierten die unterlegenden Mannschaften dem Siegerteam.
Die Siegerehrung fand dann stilecht mit laufender Nationalhymne statt.
Bei bester Stimmung wurde dem Veranstalterteam nochmal mit dem dreifachen Schützengruß „Horrido“ gedankt und gemeinsam noch eine Flasche Bier getrunken, bevor es dann wieder mit dem Bus Richtung Pohlmanns Hof zurück ging. In Rheda fand der Tag dann noch im privaten Rahmen einen gemeinsamen Ausklang.
Text: LB
Fotos: Team Stadtmeister