Großes Interesse beim sportlichen Schießen
Bei den Schützen der Landgemeinde Rheda bestand schon immer ein reges Interesse an sportlichen Schieß-Wettkämpfen. Mit dem von Clemens Bühlmeyer gestifteten Jungschützenpokal wurde dieser Brauch neu belebt. Mit Begeisterung ging man daran, den Pokal sein eigen nennen zu dürfen. Doch dieses war gar nicht so einfach, denn die Voraussetzung dafür war, daß er in dreimaliger ununterbrochener Reihenfolge errungen werden mußte. Schließlich gelang dieses doch. Der erfolgreiche Schütze hieß Heinz Krohn. Zur Fortsetzung dieses Wettkampfes wurde dann wieder ein neuer Pokal gestiftet. Auch er wurde zu einer heißumkämpften Trophäe, zumal er mit einem Geldpreis versehen ist.
Beim Scheibenschießen wurde anfangs noch auf 12er Ringscheiben geschossen. Dieses änderte sich dann mit dem Erwerb der Schießautomaten im Jahre 1958. Sie machten eine Umstellung auf 10er Ring-scheiben erforderlich. 1959 wurde dann das Kordel- und Bedingungsschießen ins Leben gerufen. Es fand stets am Sonntagmorgen unter der Leitung der Schießmeister Karl Wagemann und Gerd Oele statt. Weitere Anreize wurden durch ein Oster- und Weihnachtspreisschießen geschaffen. Die Schützen nahmen mit großem Eifer an den verschiedenen Übungsschießen teil. 1971 wurden z.B. 50.000 Schuß abgegeben. Der Erfolg der Schießgruppen war zugleich beste Werbung für den Eintritt neuer Schützen in den sportlichen Schießbetrieb. Schon bald entsprach der im Jahre 1938 erstellte Schießstand nicht mehr den Anforderungen eines großen, lebendigen Schützenvereins. Es wurde deshalb erforderlich, die Schießräume zu erweitern und für das gesellige Leben der Schützen einen Clubraum anzubauen.
Der Baubeginn war am 13.4.1972. An den Baukosten beteiligte sich die Stadt mit einem Zuschuß von DM 20.000,- und viele Vereinsmitglieder mit Spenden. Außerdem leisteten die Schützen im Geiste einer guten Kameradschaft freiwillig über 7000 Arbeitsstunden, so daß es möglich war, die Bauarbeiten in Eigenleistung durchzuführen. Die Planung und Bauleitung lag in den Händen von Arnold Merschmann und Leo Merschmann. Schon nach zweimonatiger Bauzeit, am 11.6.1972, konnte die Sportstätte in einer zünftigen Feierstunde eingeweiht werden. Durch die Fertigstellung des erweiterten Schießstandes hatten die Sportschützen nun sehr gute Bedingungen. Das zeigte sich schon daran, daß man mit den Ringzahlen stets die vorderen Plätze in den Wettkämpfen belegte. Auf Anweisung der zuständigen Abnahmebehörden wurden schon 1978 weitere Baumaßnahmen am Schießstand erforderlich. Man hatte bemängelt, daß der Schießstand nicht mehr dem neuesten sicherheitstechnischen Standard entspräche. Auch dieses Mal packten viele Schützen wieder tatkräftig mit an, so daß in kürzester Zeit der Schießbetrieb wieder aufgenommen werden konnte. Aufgrund des weiter steigenden großen Interesses am Schießsport entschloß sich der Schützenverein 1983, die Anzahl der Schießbahnen von drei auf vier zu erweitern.
Um den Nachwuchs möglichst früh an den Schützenverein heranzuführen, schaffte man dafür zusätzlich einige Luftgewehre an. Die Förderung des Schießsportes zahlte sich aus. Viele Schützen machen hier begeistert mit. Alleine 1985 wurden an ca. 150 Schießtagen rund 100.000 Schuß KK-Munition auf die Ringscheiben abgefeuert. Das entspricht einer Steigerung von 100% innerhalb der letzten 14 Jahre.
Die Teilnahme an den Vereinsmeisterschaften, die seit 1978 durchgeführt werden, zeigt weiterhin eine steigende Tendenz. Weil sich auch immer mehr Damen für den Schießsport begeistern, wird für sie seit 1979 ein Bedingungsschießen durchgeführt. Inzwischen haben die Damen beim Vereinsschießen in fast allen Sparten die Nase vorn. Zu der breiten Palette an Schießdisziplinen gehören ferner noch: Jeweils zum Schützenfest ein großes Preisschießen, zu dem auch die Gastvereine herzlich eingeladen sind. Der absolute Höhepunkt ist am Schützenfestsamstag natürlich das Schießen um die Königswürde. Vor Weihnachten bietet sich für viele Schützen dann außerdem die Möglichkeit, bei einem Preisschießen einen leckeren Festbraten in Form von Puten, Enten und Kapaunen zu gewinnen. Zwischen den verschiedenen Preisschießen können dann während des Übungsschießens Auszeichnungen, wie z.B. Orden und Plaketten, erkämpft werden.
1961 – Königin-Helga Pokal
Seit 1961 stellen einmal im Jahr alle Schützengruppen je eine Mannschaft. Es geht dann um den begehrten ,,Königin-Helga-Pokal“. Er enthält eine Vielzahl von Biermarken, die zum Schützenfest immer willkommen sind. Der Pokal hat den Namen nach seiner Stifterin, der damaligen Königin Helga Strenger, erhalten.
Königin Helga I. Strenger (verstorben 2006) bei der Übergabe des von Ihr gestifteten Königin Helga Pokals, welcher bis heute von den Schützengruppen in einem jährlichen Vergleichsschießen ausgeschossen wird.