Monika Brand erste Königin nach hartem Schießwettkampf
Königin Monika I. Brand & Prinz Heiner I. Piroth
mit dem Throngefolge:
Anne und Hubert Westermann, Marie-Theres Piroth und Dieter Brand
Anne und Frank Linke, Gerda und Andreas Montag,
mit ihren Thronoffizieren Mark Harrow (links) und Hermann Dahlk
Monika Brand, geb. Westermann (43) ist die erste Frau in der 115-jährigen Geschichte des Schützenvereins der Landgemeinde Rheda, die durch die eigene Schießkunst Königin wird und nicht durch die Wahl des neuen Regenten. Das sei „fast ein Tabubruch“, bekannte Vorsitzender Oberst Otto Nüsser bei der Proklamation, wobei er nicht vergaß, die Leistungen der neuen Titelträgerin aufzuzählen:
Monika Brand gründete 1974 die erste Damengruppe bei den Bauernschützen und war die erste Frau im Vorstand. Die dreifache Mutter habe sich durch viele ehrenamtliche Einsätze um den Verein verdient gemacht. Sie wählte Heiner Pieroth (44) zum Prinzgemahl. In Rheda wird der König durch einen Wettkampf mit dem Kleinkalibergewehr auf die 50 Meter entfernte Scheibe ermittelt. Es gab drei weitere Bewerber um den Titel, darunter der Ehemann der Königin, Dieter Brand, Ralf Isenborth und Günter Ramforth. Aber mit fünf Mal Zehn setzte sich Monika I. durch.
Dem Hofstaat gehören an: Dieter Brand und Marie-Theres Pieroth, Hubert und Anne Westermann, Andreas und Gerda Montag sowie Frank und Anne Linke. Vorsitzender Otto Nüsser bekannte, der Regierungswechsel bedeute Freude und Leid. Einerseits sei der Verein stolz auf die Leistungen der scheidenden Majestäten Stefan und Hildegard Fechtelkord, die ihre Amtspflichten hervorragend gemeistert hätten, andererseits sei die neue Regierung ein kompetentes Team
und Garant für ein weiteres gutes Vereinsjahr.
Wie ein riesiger Lindwurm bewegte sich der Festzug am Samstag durch Rheda. 350 Schützen hatten sich eingereiht. Königspaar und Hofstaat fuhren standesgemäß in Kutschen. Ein weitere Zweispänner hatte Gemüse, Obst und Feldfrüchte geladen; denn das Bauernfest ist zugleich auch das Erntedankfest. Deshalb hängt über der Thronloge auch eine Erntekrone. Diese hatte zum 25. Mal die Gruppe Jungwöste auf der Deele des Hofes Dahlkemper gebunden.
Verabschiedet wurden der langjährige Jugendwart Peter Parusel und der Bataillonskommandeur Arnold Merschmann, der 20 Jahre lang das Bataillon anführte. Einen Blumenstrauß erhielt die „Bataillonsmutter“ Anni Pohlmann, die dieses Ehrenamt seit 40 Jahren inne hat und in dieser langen Zeit mit Nadel und Faden so manchem Schützen aus der „Patsche“ geholfen hat. Sie erhielt Ihr Amt 1962 von dem damaligen 1. Vorsitzenden, dem unvergessenen Gerneraloberst Clemens Bühlmeyer. Außerdem bedankte sich der Vorstand auch bei Ihrem Mann, Major Hans Pohlmann, schließlich wird das Bauernschützenfest seit 1937, also seit 65 Jahren auf seinem Hof gefeiert.
von links: Bataillonskommandeur Arnold Merschmann,
„Bataillonsmutter“ Anni Pohlmann und Major Hans Pohlmann,
Jugendwart Peter Parusel
Quelle: Auszüge aus „Der Glocke“ vom 19. und 20. August 2002
Fotos: Knott