Jugend übernahm in Rheda die Regentschaft.
Arnold III. (Merschmann) und Maria V. (Broxtermann)
regieren bei den Bauernschützen.
EIN JUNGES STRAHLENDES KÖNIGSPAAR regiert die Rhedaer Bauernschützen: König Arnold III. Merschmann und Königin Maria V. Broxtermann-Schalück. linkes Bild: Mit dem höchsten Orden wurde Generaloberst Clemens Meier Bühlmeyer durch Oberst August Singestroth ausgezeichnet. Es war der Pour le merite von Clementia. Da kaum weniger „Städter“ als „Ländler“ zum Verein der Landgemeinde gehören, mußte der Festmarsch auch das Stadtgebiet berühren. Später wurden zwei der im Vordergrund stehenden Fahnenoffiziere, Konrad Peterburs und Karl Meise, für 40 jährige Verienstreue ausgezeichnet.
Da das Wetter herrlich war, Generaloberst Meier Clemens Bühlmeier trotz seinen 79 Lenzen noch nichts von seinem urwüchsigen Humor verlor und ein sehr junger Thron seine Regentschaft antrat, wurde das große Fest der Schützgesellschaft der Landgemeinde Rheda zu einem großen Erfolg. Man machte sich sogar ernsthaft Gedanken, die Zelte wegen Überfüllung schließen zu lassen. Einige Bauern sahen das Wetter mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn die Ernte musste unter Dach und Fach gebracht werden. Durch seine Urgemütlichkeit ist das Bauernschützenfest beliebt geworden. Gespannt aber sind Schützen und Besucher in jedem Jahr auf die natürlich plattdeutschen Ansprachen des Generalobersten Meier Bühlmeyer. Der Knüller des Vorsitzenden war diesmal ein Rezept. Er verriet seinem Bataillon, wie man in bester Rüstigkeit alt werden kann. Er habe das so gemacht : „Ji mött men ümmers den Magen mit haugeprozentige Saaken träniern. Dat makt de Bazillen daute und ji wird sau olle wie ik un ji sind auk so banne rüstig !“
Wenn am Freitagabend beim Kommers noch kein Hochbetrieb herrschte, dann nur deshalb, weil sich einige Bauern doch noch um die Ernte kümmerten. Beim Kommersabend wurden auch schon die besten Schützen ausgezeichnet. Plaketten erhielten : Gerhard Oelde (2×97 von 100 möglichen Ringen) ; Berni Lanwehr (2 x 97 Ringe) ; Rudi Hagedorn (3 x 95 Ringe) ; Heinz Westermann (3 x 95 Ringe) ; Will Schötz (95). Silberne Schießkordel : Heinz Krone (95) und Heiner Landwehr (93). Zwei grüne Eicheln: Willi Scharpenberg (85 und 89 Ringe). Langer Festzug : Der erste große Festzug am Samstag nahm beim Gasthof Strenger das Königspaar auf und stieß dann bis Bahnhof- und Wilhelmstraße vor. Er hatte eine beachtliche Länge. Voran ritten Oberst August Singenstroth und sein Adjudant Fritz Kappel. Bequem hatte es Bürgermeister und Leutnant Paul Dannenbaum. Er saß mit Leutnant Kurt Wittig dem Königspaar im Landauer gegenüber
Höchster Orden : Die Parade vor dem Thron und dem Generalobersten hatte es in sich. Da wurde so stramm „gekloppt“, das man um das Gleichgewicht einiger Schützen ernste Sorgen haben konnte. Oberst Singenstroth würdigte in einer kurzen Ansprache die Verdienste des Generalobersten Meier Bühlmeyer und gratulierte ihm zum „45-jährigen“ als Vereinsführer. Auf eine solche Dienstzeit bringe es so schnell kein anderer Schützenchef. Singenstroth erinnerte an die Idealisten, die gleich nach dem ersten Weltkrieg den Verein neue ins Leben riefen. Der Oberst überreichte dann dem Generalobersten den bisher höchsten zur Verleihung gekommenen und um den Hals zu tragenden Orden, den Pour le mérite von Clementia. Herzlich dankte Meier Bühlmeyer und erinnerte daran, dass der Mensch nicht allein vom Arbeiten leben können. Dafür solle tüchtig gefeiert werden.
Der Generaloberst ehrte noch einige Jubilare. Es waren für 40jährige Mitgliedschaft Karl Meise, Arnold Kreuzkamp, Gerhard Strothkamp, Heinrich Scharpenberg, Heinrich Kröger, Heinrich von Steeve-Poppenberg, Heinrich Kappel, Wilhelm Oldemeier, Konrad Peterburs, Peter Mersch, August Lefelmann, Peter Berenbrink, Bernd und Hermann Nordgerling; für 25-jährige Mitgliedschaft Franz Stratmann, Theo Gödde, Heinrich Nethe, Arthur Paeschke, Heinrich Oldemeier, Karl Kröger und Josef Nieländer.
Spannend wurde das Königsschießen. Ins Stechen kamen nur Scharfschützen der Jungschwiemel. Ums Ganze ging es zuletzt zwischen Arnold Merschmann und dem Superschützen Bernhard Lanwehr. Der Königsschuß gelang dem 31 jährigen Arnold Merschmann, der sich Maria Broxtermann-Schalück als attraktive Königin erkor. Es kam auch zum jüngsten Thron in der Vereinsgeschichte. Der Senior zählte erst 32 Lenze. Es sind die Paare Bernhard Broxtermann und Elisabeth Merschmann, Bernhard Landwehr und Frau Alwine, Willy Schötz und Frau Helga sowie Anton Kappel und Frau Gertrud. Erste Gratulanten waren die Batenhorster, die unter Führung von Bezirksbundesmeister Theo Wonnemann mit einer großen Abordnung erschienen. Auch die Rhedaer „Stadtkonkurrenz“ war sehr stark vertreten und überbrauchte den Majestäten Glückwünsche.
Generaloberst befördert: Am Sonntag gab Gerneraloberst Meier Clemens Bühlmeyer noch einige Beförderungen bekannt. Oberleutnant wurden Paul Dannenbaum, Wilhelm Liemke und Kurt Wittig. Leutnant und Bataillonsadjutant wurde Gert Meloh. Zu Feldwebeln avancierten Bernhard Nordgerling und Heinrich Eickholt, und Unteroffiziere wurden Heinz Westermann, Helmut Merschmann, Heinz Kisse und Bernhard (genannt Berni) Lanwehr
Auszug aus der „Glocke“ vom Montag den 16. August 1965